Stellungnahme des NABU Kreisverbandes: Aufnahme des Wolfes in das Hessische Jagdgesetz

Foto: Heiko Anders
Foto: Heiko Anders

Der NABU Kreisverband Lahn-Dill lehnt die Aufnahme des Wolfes in das hessische Jagdrecht auf das Schärfste ab. Die Hessische Landesregierung weiß nur zu genau, dass diese Maßnahme nichts an dem Schutz des Wolfes ändert. Der Wolf bleibt weiterhin streng geschützt.  Dies wissend,  sollen vor allem die Weidetierhalter in Sicherheit gewogen werden. Hier spielt die Landesregierung ein falsches Spiel. Wichtig wäre hingegen die Weidetierhalter finanziell zu unterstützen, damit diese ihre Tiere schützen können. Dies kann durch hohe Zäune und mit  Herdenschutzhunden geschehen.

 Zu Fressen hat der Wolf in Deutschland und auch im Lahn-Dill-Kreis genug. Die Jahresjagdstrecke, also die Anzahl der Wildtiere, die in Deutschland in einem Jahr erlegt werden, liegt im Bereich des Rehwildes bei über 1 Million und beim Schwarzwild zwischen 500.000 und 800.000 Stück. Und dies sind nur die Wildtiere, die von Jägern erlegt werden. Die lebende Anzahl der Tiere st um ein Vielfaches höher. Fazit ist, dass der Wolf genügend Fressen außerhalb der Weidetierhaltung hat. Natürlich lässt sich ein Schaf leichter erbeuten als  ein Reh oder ein Wildschwein. Wenn es aber genügend Schutz für die Weidetiere gibt, muss sich der Wolf zwangsläufig auf Wildtiere konzentrieren. Schon jetzt liegt die Beute der Wölfe bei den Nutztieren bei nur 1,6 Prozent. Der Wolf gehört zu Deutschland, zu Hessen und auch zum Lahn-Dill-Kreis. Der NABU hat auch in Hessen  Wolfsbotschafter, die unter anderem mit dummen und plumpen Vorurteilen sowie falschen Behauptungen und Fake News aufräumen. Vielmehr ist der Wolf ein wichtiger Bestandteil der Biodiversität. Es ist erwiesen, dass die  Wölfe aktiv dazu beitragen, die Ökosysteme natürlich im Gleichgewicht zu halten. Und vor allen Dingen sollte man die Kirche im Dorf lassen: Derzeit gibt es in Hessen 26 nachgewiesene Wölfe. Bezogen auf die Fläche des Lahn-Dill- Kreise ist das gerade mal ein Wolf.